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PRP-Therapie im Intimbereich: Was bringt der sogenannte „Orgasmusshot“ wirklich?

Symbolbild PRP-Therapie Intimbereich – Grapefruit-Herzform
PRP-Therapie im Intimbereich

Die sogenannte PRP-Therapie, bekannt aus der ästhetischen Medizin als "Vampir-Lifting", findet zunehmend auch im Intimbereich Anwendung. Dabei wird körpereigenes Blutplasma gezielt in die Vulva oder Vagina injiziert, um Gewebe zu stimulieren und Beschwerden zu lindern. Doch wie wirksam ist diese Methode tatsächlich und worauf sollte man achten?


Was ist die PRP-Therapie im Intimbereich?

Bei der PRP-Therapie (Platelet Rich Plasma) wird dem Körper eine geringe Menge Blut entnommen und in einer Zentrifuge aufbereitet. Das dabei gewonnene plättchenreiche Plasma enthält Wachstumsfaktoren, die regenerative Prozesse im Gewebe anregen sollen. Im Intimbereich wird PRP beispielsweise in die Klitorisregion oder in den Bereich der vorderen Vaginalwand injiziert, häufig mit dem Ziel, die Schleimhaut zu stärken, die Durchblutung zu fördern oder die sexuelle Empfindsamkeit zu verbessern.


Welche Vorteile verspricht die PRP-Anwendung im Genitalbereich?

Einige Anwenderinnen berichten von positiven Effekten auf Lubrikation, Sensitivität oder sogar Lustempfinden.


Die PRP-Anwendung soll:

  • die lokale Durchblutung verbessern,

  • die Regeneration der Schleimhaut unterstützen,

  • mehr Elastizität im Gewebe fördern,

  • und bei Beschwerden wie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (z. B. durch Trockenheit) Linderung verschaffen.


Trotz dieser Berichte gilt: Die klinische Studienlage ist bisher dünn. Die PRP-Therapie im Intimbereich ist kein anerkanntes Standardverfahren und derzeit eher im experimentellen Bereich angesiedelt.


Wie sicher ist der sogenannte Orgasmusshot?

Da das verwendete Plasma aus dem eigenen Blut gewonnen wird, ist das Risiko für allergische Reaktionen gering. Dennoch handelt es sich um eine invasive Anwendung mit klassischen Nebenwirkungen wie Schmerzen an der Injektionsstelle, kleinen Blutergüssen oder vorübergehenden Schwellungen. Entscheidend für die Sicherheit ist, dass die Behandlung von medizinischem Fachpersonal mit gynäkologischer Erfahrung durchgeführt wird.


Was sollte man nach dem Eingriff beachten?

Die PRP-Therapie im Intimbereich ist ein ambulanter Eingriff, der meist ohne Narkose durchgeführt wird.


Nach der Behandlung wird empfohlen:

  • 3 bis 7 Tage auf penetrativen Geschlechtsverkehr und Tampons zu verzichten,

  • auf das Baden oder den Besuch im Schwimmbad zu verzichten,

  • und die Intimregion gut zu beobachten, um mögliche Irritationen frühzeitig zu erkennen.


Was kostet eine PRP-Behandlung im Intimbereich?

In der Schweiz liegen die Kosten für eine PRP-Therapie im Intimbereich je nach Anbieter meist bei etwa 1.000 Franken. Da es sich um eine ästhetisch-funktionelle Maßnahme handelt, werden die Kosten in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen.


Fazit: PRP – mehr als nur ein Trend?

Die PRP-Therapie im Intimbereich weckt große Erwartungen, von regeneriertem Gewebe bis zu gesteigerter sexueller Empfindsamkeit. Auch wenn die Methode medizinisch nicht neu ist, fehlt es derzeit noch an fundierter wissenschaftlicher Evidenz zur Wirksamkeit im Genitalbereich.


Wer sich für eine solche Behandlung interessiert, sollte sich gut informieren, eine qualifizierte gynäkologische Praxis aufsuchen und realistische Erwartungen mitbringen.


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