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Intimbehaarung & Hygiene: Was medizinisch sinnvoll ist – und was nicht

Aktualisiert: 26. Aug.

Ob glatt rasiert, gestutzt oder natürlich, beim Thema Intimbehaarung gehen die Meinungen auseinander. Manche schwören auf das frische Gefühl nach der Rasur, andere empfinden die Behaarung im Intimbereich als schützend. Immer wieder steht dabei eine Frage im Raum: Ist ein behaarter Intimbereich weniger hygienisch als ein rasierter? 


Die Antwort lautet: nicht unbedingt. Entscheidend ist, wie gepflegt der Intimbereich ist, unabhängig davon, ob Haare vorhanden sind oder nicht.


Drei Nassrasierer auf feuchtem Untergrund – Symbolbild für Intimbehaarung und Hygiene
Rasur im Intimbereich: Hygiene, Pflege und Risiken

Welche Funktion hat die Intimbehaarung?

Auch wenn sie oft als kosmetisches Detail gesehen wird: Intimbehaarung hat klare biologische Funktionen. Sie schützt:

  • die empfindliche Haut im Intimbereich vor mechanischer Reibung,

  • die Schleimhäute vor Schmutz und Krankheitserregern,

  • und sie kann bei niedrigen Temperaturen wärmeisolierend wirken.


Außerdem speichert sie körpereigene Duftstoffe (Pheromone), die unbewusst Signale an potenzielle Partner:innen senden – eine Funktion, die evolutionärer bedingt eine Rolle spielte und heute eher in den Hintergrund rückt.


Warum Intimbehaarung nicht unhygienisch ist.

Nein. Die Intimbehaarung ist nicht per se unhygienisch. Sie kann zwar dazu führen, dass sich Schweiß und Gerüche stärker halten, das bedeutet aber nicht, dass ein behaarter Intimbereich weniger sauber ist. 


Mit der richtigen Pflege lässt sich auch ein voller Busch hygienisch einwandfrei halten:

  • tägliche Reinigung mit pH-hautneutraler Seife oder mildem Waschgel

  • gründliches Abtrocknen nach dem Duschen

  • keine aggressive Reibung oder parfümierte Intimprodukte


Wichtig zu wissen: Die Vagina selbst reinigt sich von innen, es genügt, äußere Bereiche wie den Venushügel oder die Vulva sanft zu waschen.


Warum Rasur nicht automatisch hygienischer ist

Auch hier gilt: nicht automatisch. Zwar empfinden viele Menschen einen rasierten Intimbereich als „sauberer“, doch aus medizinischer Sicht bringt Rasur auch Risiken mit sich:

  • kleine Verletzungen durch die Klinge können das Eindringen von Bakterien begünstigen

  • eingewachsene Haare, Rötungen oder Juckreiz treten häufig auf

  • Hautirritationen sind keine Seltenheit – vor allem bei empfindlicher Haut


Wer sich für Haarentfernung im Intimbereich entscheidet, sollte auf die richtige Technik achten:

  • nur mit scharfen, sauberen Klingen rasieren

  • in Haarwuchsrichtung die Haare entfernen

  • vorher die Haut mit warmem Wasser oder einem sanften Peeling vorbereiten

  • danach beruhigende, nicht parfümierte Pflege verwenden


Alternativen wie Waxing oder Lasern haben ebenfalls Vor- und Nachteile. Die Wahl sollte zu den eigenen Bedürfnissen passen.


Fazit: Die Hygiene im Intimbereich ist eine Frage der Pflege

Aus gynäkologischer Sicht lässt sich keine pauschale Empfehlung für oder gegen die Intimbehaarung aussprechen. Am wichtigsten ist, dass du dich in deinem Körper wohlfühlst. Pflege zählt mehr als das Aussehen deiner Behaarung.


Mehr über das Thema Intimbehaarung & Hygiene liest du im vollständigen Artikel auf 20 Minuten hier:


 
 
 

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